Cover: Handbuch Politik und Geschlecht

Handbuch Politik und Geschlecht

herausgegeben von Christine M. Klapeer, Johanna Leinius, Franziska Martinsen, Heike Mauer und Inga Nüthen


Materialistischer Feminismus

Friederike Beier 1
Lisa Yashodhara Haller 2


1 wissenschaftliche Mitarbeiterin, Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin
2 wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Sozialforschung (IfS), Goethe-Universität Frankfurt am Main

Zusammenfassung

Der materialistische Feminismus wurde als theoretische Methode in den 1970er Jahren von französischen Feministinnen eingeführt. Er basiert auf dem historischen Materialismus von Karl Marx und Friedrich Engels und theoretisiert von hier aus Geschlechterverhältnisse als historisch und sozial konstruiert. Der Beitrag zeichnet die Entstehungsgeschichte des materialistischen Feminismus nach und stellt die materialistische Formanalyse vor, mit der Geschlechterverhältnisse innerhalb des Kapitalismus als verselbstständigte Handlungen der Geschlechterdifferenzierung analysiert werden können. Der materialistische Feminismus ist für die aktuelle politikwissenschaftliche Geschlechterforschung relevant, da er die Herstellung von Geschlecht durch materielle Strukturen theoretisiert und damit die Wirkmacht gesellschaftlicher Ungleichheitsstrukturen innerhalb von Kapitalverhältnissen bei der sozialen Herstellung von Geschlecht zu analysieren vermag.

Schlüsselbegriffe

Materialistischer Feminismus, soziale Reproduktion, Geschlecht, Marxismus, Historischer Materialismus, Wertformanalyse