Olympe de Gouges und die Neudefinition des vertragstheoretischen Kanons
1 Senior Researcher und Privatdozentin, Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht und Philosophische Fakultät, Universität Freiburg
Zusammenfassung
Olympe de Gouges (1748–1793) setzte sich zur Zeit der Französischen Revolution für die Rechte der Frauen, der versklavten Menschen und anderer politisch marginalisierter und unterprivilegierter Gruppen ein. Konzeptuell ist ihre Reflexion innerhalb der Tradition des Gesellschaftsvertrags verortet. Sie vollzieht jedoch einen theoretischen und praktischen Bruch damit, indem sie die Trennung zwischen politischer und privater Sphäre aufhebt und die politische Teilhabe und Zugehörigkeit universell erweitert.
Schlüsselbegriffe
Gesellschaftsvertrag, Frauenrechte, Versklavung, politische Subjektivität, politische Partizipation