Cover: Handbuch Politik und Geschlecht

Handbuch Politik und Geschlecht

herausgegeben von Christine M. Klapeer, Johanna Leinius, Franziska Martinsen, Heike Mauer und Inga Nüthen


Olympe de Gouges und die Neudefinition des vertragstheoretischen Kanons

Elisa Orrù 1


1 Senior Researcher und Privatdozentin, Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht und Philosophische Fakultät, Universität Freiburg

Zusammenfassung

Olympe de Gouges (1748–1793) setzte sich zur Zeit der Französischen Revolution für die Rechte der Frauen, der versklavten Menschen und anderer politisch marginalisierter und unterprivilegierter Gruppen ein. Konzeptuell ist ihre Reflexion innerhalb der Tradition des Gesellschaftsvertrags verortet. Sie vollzieht jedoch einen theoretischen und praktischen Bruch damit, indem sie die Trennung zwischen politischer und privater Sphäre aufhebt und die politische Teilhabe und Zugehörigkeit universell erweitert.

Schlüsselbegriffe

Gesellschaftsvertrag, Frauenrechte, Versklavung, politische Subjektivität, politische Partizipation